In Paris funktioniert´s

Seit einem Jahr ist das rechte Seine-Ufer nun autofrei. Paris sperrte ein 3,3 Kilometer langes Teilstück der Uferstraße für den Autoverkehr und funktionierte sie zur Uferpromenade um. Erst sollte dies testweise geschehen für ein halbes Jahr, aber es blieb bisher dabei.

Jetzt kann man hier am Wasser sitzen und chillen, an Kletterwänden seine Künste unter Beweis stellen oder einfach mit dem Fahrrad den Verlauf des Flusses erkunden.Während des Sommers wird Sand aufgeschüttet und Liegestühle aufgestellt. Das nennt sich dann „Paris Plage“ und erspart die Fahrt an die Strände des Atlantiks. Und nicht zu vergessen: Das Seine-Ufer in Paris mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm und Notre Dame zählt seit 1991 zum Weltkulturerbe. Im Jahr 2013 hatte die Stadtverwaltung bereits eine Schnellstraße am linken Fluss-Ufer für den Verkehr geschlossen, dort entstanden unter anderem Bars, kleine Gärten und Picknickplätze. Hach, Idylle pur!

Allerdings steht die Bürgermeisterin Hildago mit dieser Verkehrspolitik stark unter Druck. Denn die Autos drängen sich jetzt auf Ausweichrouten und verursachen lange Staus. Geschäfte, Restaurants und Einrichtungen in der Innenstadt werden verspätet beliefert. Damit riskiert Hildago ihre Wiederwahl, denn in Umfragen ist sie um 20 % auf nur noch 16 % Zustimmung gefallen.

Ich will nur hoffen, dass die Pariser den großen Nutzen dieser autofreien Straße erkennen. Schließlich sollen noch viele weitere Großstädte, die an schönen Flüssen gelegen sind, diesem Beispiel folgen. Wie wär´s London, Budapest, Köln, Prag, Wien, Rom …?