Paketzustellung per Lastenfahrrad

Das EU-Projekt Low Carbon Logistics sucht derzeit in mehreren europäischen Städten nach Wegen, durch weniger Lieferverkehr per UPS, DHL & Co die Abgas-Belastung in den Innenstädten zu verringern. Dazu sollen unter anderem die Paketdienste Lastenfahrräder nutzen.

Versuchsstädte sind z. B. Bad Doberan in Deutschland, Olofström in Schweden oder Stargard in Polen. Ein Fernziel ist, den Verkehr ganz aus der Innenstadt zu verbannen; auch wenn das dauern kann.

Das EU-Projekt testet verschiedene Ansätze, um die Emissionswerte niedrig zu halten. Beispielsweise sollen in zwei litauischen Städten öffentliche Gebäude in den Zentren ganz ohne Lkw beliefert werden. In Stargard wird der touristische und der Lieferverkehr eingeschränkt; in Olovström sollen überhaupt keine LKWs mehr in die Innenstadt fahren dürfen; in Bad Doberan wiederum dürfen Paketdienste nicht mehr mit Transportern in das enge Zentrum.

Nachdem verschiedene Modelle angedacht wurden, wurde Bad Doberan als Modellstadt für die Belieferung per Lastenfahrrad festgelegt. Am 1. März 2018 begannen die ersten beiden Paketdienste, abgasfrei auszuliefern. Bislang machen zwei Paketdienste mit; mit anderen werden gerade Gespräche geführt.

Zwar kostet so ein Lastenfahrrad locker auch so viel wie ein Kleinwagen, das sind ca. 16.000 EUR. Aber dafür ist das Fahrrad auch wendiger als der Transporter mit Überlänge und kennt kein Parkplatzproblem. „Low carbon logistics“ in Bad Doberan stößt jedenfalls bereits auf Interesse. Das benachbarte Rostock will zum Beispiel nun zusammen mit der Hochschule Wismar ein ähnliches Projekt entwickeln, für ein Großstadt-Zentrum.

Das ist doch schon mal ein schöner Anfang, um das Parken von Lieferfahrzeugen in 2. oder 3. Reihe zu minimieren …