Niederlande einig Fahrradland

Die Niederlande sind als Fahrradland bekannt. Überall kann man Menschen auf ihren „Fietsen“ sehen, die gemächlich durch die Straßen rollen. Die Infrastruktur berücksichtigt das hohe Fahrradaufkommen in ausreichendem Maße. Laut Statistik gibt es ca. sechs Millionen mehr Fahrräder als Einwohner.

Und trotzdem benutzten noch zu viele Menschen auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit das Auto, verstopfen damit die Straßen und sorgen allerorts für Staus. Daher wollen die Niederlande jetzt neue Wege gehen. Alle Arbeitgeber sollen ihren Mitarbeitern einen finanziellen Anreiz bieten und eine Pauschale von 19 Cent pro Kilometer zahlen, wenn sie mit dem Rad zur Arbeit kommen. Denn das ist der Betrag, den die Autofahrer als steuerlichen Ausgleich für den täglichen Weg zur Arbeit geltend machen können.

Der Plan ist es, ca. 200.000 Autofahrer für ihren täglichen Weg zur Arbeit auf´s Fahrrad zu bekommen. Damit würden zusätzlich rund 3 Mrd Kilometer pro Jahr auf dem Rad zurückgelegt werden. Und das würde sich natürlich nicht nur in einer verbesserten CO2-Bilanz niederschlagen sondern auch in geringere Kosten für erkrankte Mitarbeiter und eingesparten Parkplätzen. Zudem ist geplant, zusätzliche 250 Mio Euro in den Ausbau der Radinfrastruktur zu investieren.

Tja, und wie sieht´s im Autoland Deutschland aus? Die Pauschale, die man hier steuerlich geltend machen darf, liegt sogar 1/3 höher als im Nachbarstaat und beträgt 30 Cent pro gefahrener Kilometer. Und die ist unabhängig vom Verkehrsmittel. Ob man also mit dem Auto, der guten alten Straßenbahn oder dem Einrad zur Arbeit fährt, ist völlig egal; das Geld bleibt das gleiche.

Allerdings: Bei Dienstreisen oder Auswärtstermine gilt das nicht. Werden die mit dem Fahrrad absolviert, kann dafür keine Pauschale mehr geltend gemacht werden. Bis Ende 2013 waren das schließlich noch noch ganze 5 Cent pro Kilometer. Das dürfen jetzt nur noch Autofahrer. War doch klar, oder?