Am Mittwoch, dem 14. November 2018, fand im Leipziger Kunstkraftwerk die Ideenkonferenz der Verbraucherzentrale Sachsen zum Thema Smart City und Mobilität von Morgen statt.
In zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden wurden Zukunftsaussichten und Umsetzungsprobleme zu Themen wie das autonome Fahren, E-Mobilität, Carsharing und die Einbindung dieser Konzepte in die Stadt- oder Wohnplanung verhandelt. Daneben gab es zahlreiche Stände, an denen Unternehmen und Vereine hierzu ihre Ideen präsentierten.
Ähnliche Gedanken, verschiedene Herangehensweisen
Aber wie schaffen wir nun die E-Mobilitätswende bis 2030? Denn spätestens dann sollte sie vollzogen sein, war man sich beim Panel zur E-Mobilität einig. Dann gingen die Meinungen aber auch schon wieder auseinander. Der Pressesprecher der Gläsernen Manufaktur in Dresden, Dr. Carsten Krebs, möchte natürlich auch weiterhin viele Autos verkaufen, auch wenn diese dann nicht mehr so übel riechen. Platz werden sie aber trotzdem benötigen und alle anderen Verkehrsteilnehmer damit einschränken. Dahingehend befürwortete Stefan Gelbhaar vom Bündnis 90/Die Grünen die Priorisierung des Fuß- und Radverkehrs sowie die Multimobilität, also die Verknüpfung verschiedener nachhaltiger Verkehrsträger wie Leihfahrrad, Carsharing, ÖPNV und Bahn, um zum Zielort zu gelangen.
Keine Struktur, fehlende Regularien
Deutlich wurde bei den Diskussionen auch, dass sich die Mobilität zwar im rasanten Wandel befindet, leider aber Strukturen und Regularien mit dieser Geschwindigkeit nicht Schritt halten können. Der Vorwurf:
Viele Kommunen wüßten gar nicht, wie Elektromobilität überhaupt gefördert wird.
Als Schuldiger für die bestehenden Wissenslücken wurde der Gesetzgeber ausgemacht, der es wohl unterließ, Informationen weiterzureichen und für Aufklärung zu sorgen. Daher würden die existierenden Angebote nur zögernd angenommen und umgesetzt. Daneben sei auch die Ladeinfrastruktur für E-Autos immer noch extrem lückenhaft, insbesondere wenn man an die bislang noch recht beschränkte Reichweite der Fahrzeuge denkt. Hier müssten E-Tankstellen erbaut werden, um den Bedarf zu füllen. Allerdings wolle die bislang keiner bauen, da der Bedarf stagniere. Das liege aber wiederum an den fehlenden Lademöglichkeiten.
Ein typisches „Henne-Ei-Problem“. Und dann sind da natürlich die vielen juristischen Probleme. Denn wer habe die Verantwortung zu tragen, wenn das autonom agierende Fahrzeug doch einen Unfall verursacht? Und wie könne die Transparenz und der Datenschutz trotz digitaler Vernetzung der Infrastrukturen bewahrt werden? Dies sind nur zwei der aufgeworfenen und bislang ungeklärten Fragen.
Eine gelungene Veranstaltung
Abschließend lässt sich sagen, dass die Veranstaltung wirklich gelungen, interessant und kurzweilig war. Ich konnte mit vielen neuen Gedankenanstößen die schönen Hallen des Kunstkraftwerkes verlassen. Und, das sollte nicht unerwähnt bleiben, das Ganze war völlig kostenlos. Vielen Dank, liebe Verbraucherzentrale. Sehr gute Idee, ich wünsche mir mehr davon!