Nahverkehrspreise im Vergleich

Testberichte.de hat die öffentlichen Personennahverkehrsangebote in den 39 größten deutschen Städten (über 200.000 Einwohner) miteinander verglichen und ausgewertet. Zum einen wurden die werktäglichen Konditionen für Einzelfahrscheine (Normaltarif, Kurzstrecke und Tageskarte) miteinander verglichen und zum anderen die Preise für die Monatskarte.

Und hier ist das Ergebnis

Die Normaltarife kosten in Städten wie Erfurt, Rostock und Magdeburg, aber auch Freiburg, Karlsruhe oder Braunschweig am wenigsten. Die Preise liegen hier zwischen 2,00 EUR und 2,50 EUR. Am höchsten sind die Normaltarife in Hamburg, Lübeck, Nürnberg mit 3,50 EUR pro Ticket.

Die Kurzstrecke ist mit 1,40 EUR bis 1,50 EUR in Stuttgart, Bremen, Augsburg, aber auch München oder Hamburg am erschwinglichsten. Hier sind Köln, Bonn und Leipzig mit 1,90 EUR pro Strecke die teuersten Anbieter.

Auch die Tageskarte ist in Erfurt, Rostock und Magdeburg mit Preisen zwischen 4,40 EUR und 5,30 EUR am preiswertesten. In Lübeck dagegen kosten ein ganztägiges Ticket fast das doppelte, nämlich 9,60 EUR. Ordentlich!

Die Monatstickets sind mit rund 55 EUR in Freiburg, Rostock und Chemnitz am günstigsten. In Hamburg dagegen kosten ein Monatsticket unglaubliche 106,40 EUR! Selbst die zweit- und drittteuersten Städte Köln und Bonn liegen mehr als 10 EUR darunter, und zwar bei rund 95 EUR.

Es gibt aber auch kostenlose Angebote

Daher sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass im Jahr 2018 mehrere Städte auch Kostenlostickets eingeführt haben. In Tübingen und Aschaffenburg sind mittlerweile die Fahrscheine an den Samstagen for free. Rostock lässt seine Schüler den ÖPNV umsonst nutzen. Und im brandenburgischen Templin war das Busfahren für eine Zeit lang kostenlos; mittlerweile verlangen die Verkehrsbetriebe eine nur geringe Jahresgebühr. Anstelle die Preise Jahr für Jahr steigen zu lassen, sollten die Städte vielleicht über sowas nachdenken. Zumindest als Lockmittel einen kostenlosen Tag oder ein paar kostenlose Stunden einführen, damit die Leute das Angebot auspropieren. Denn ein wenig Werbung kann nämlich nicht schaden!

Ein Gedanke zu “Nahverkehrspreise im Vergleich

  1. Volker

    Der Preis allein ist nicht ausschlaggebend für die Verkehrsmittelwahl. Dazu zählen auch alltagspraktikabilität, d.h. man muss die Haltestelle vor der Haustü haben, die sollte mit dichtem Takt bedient werden und dann auch noch dahin fahren (mit möglichst wenigen Umstiegen) wo man hin will. Dies ist leider oft nicht gegeben, da die Haltestellen zu weit auseinander, das Liniennetz zu weitmaschig und die Taktdichte zu gering ist. Gerade im kompakten Leipzig ist alles was keinen 10 Minuten Takt fährt, nicht alltagspraktisch.
    Niedrige(re) Preise machen erst nach entsprechender Angebotsaufweitung Sinn.

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