Das Projekt „Urban Emotion“ des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersucht, welchen Einfluss räumliche und soziale Strukturen in Städten – also z.B. Straßen und Parks – auf die menschlichen Aktivitäten und Emotionen haben. Anders ausgedrückt, die Wissenschaftler erforschen, wo sich in den urbanen Strukturen Angst- oder Entspannungsräume verstecken. Basierend auf den Erkenntnissen kann eine bessere Städteplanung und Wegeführung gelingen, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht.
Was verursacht den größten Stress?
Bei den Untersuchungen wurde auch festgestellt, dass Radfahrer gestresst sind, wenn sie auf einer stark von Autos, Bussen und Lastwagen befahrenen Spur links abbiegen müssen (wobei das keine wirkliche Überraschung ist). Unebene Wege verunsichern wohl auch, genauso wie niedrige Höhen bei Unterführungen. Gemeinsam mit Fußgängern steigt der Stresslevel, wenn der Verkehrsfluss stockt, man lange an roten Ampeln warten muss oder Baustellen einen Umweg erzwingen.
Was bringt das Projekt?
Die Ergebnisse nützen, um Probleme im Stadtraum aufzuzeigen und sichtbar zu machen. Denn wenn an bestimmten Stellen bei Radfahrern wie Fußgängern gleichermaßen der Puls steigt, weist das auf ein kollektives Problem hin. Planer können sich dann vor Ort ein Bild machen, die Lage analysieren und darauf aufbauend konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu entschärfen oder gleich ganz zu beheben.