Philosophische Gedanken zum Radfahren

Was für ein wunderschöner Artikel! Maximilian Probst, Philosoph und Essayist, hat einen leisen und feinen Beitrag über das Radfahren für die Wochenzeitung „Die Zeit“ verfasst. Unter dem Titel „Die letzte humane Technik“ fallen so wunderschöne Sätze wie:

Vom Stand der Technik aus gesehen erscheint das Fahrrad als der Gipfel der Versöhnung von Mensch und Natur. Das Fahrrad als Versprechen einer humanen Moderne, einer humanen Technik, die sich symbiotisch zur Natur verhält. Das Fahrrad reißt den Menschen nicht aus der Natur heraus. Das Fahrrad ist dem Menschen zu Diensten, ohne dass er über ihm thront. Der strampelnde Mensch auf dem Rad taugte nie als Sinnbild von Hybris. Das Fahrrad ist das letzte Versprechen einer Technik ohne Dialektik, ohne Umschlag in die Katastrophe.

Man verspürt einen gewissen Stolz, mit dem Autor die Leidenschaft für eine derartig unaufgeregte und genügsame Sache zu teilen.

Lest euch seine Worte bitte durch und lasst sie wirken. Zwar ist das Essay auch schon wieder fünf Jahre alt, aber philosophische Gedanken sind im besten Falle zeitlos und unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen. Und so ist es eindeutig bei diesen Sätzen!

Vielen Dank, Maximilian Probst!

PS: Der Text ist im übrigen auch in dem Buch „Die Philosopie des Radfahrens“ von J. Ilundain-Agurruza, M.W. Austin und P. Reichenbach (Hg.) zu finden.